23.04.2013

Vernissage ohne Sektempfang

Aus der BZ: Kunstkursus präsentiert Bilder im Rekener Rathaus

REKEN (csp). „Unsere Bilder sind unverkäuflich“, mein- ten die Schülerinnen des Kunstkurses Q2 des Gymnasiums der Mariannhiller Missionare in Maria Veen, als sie am Donnerstagmorgen mit Nägeln und Ham- mern ausgerüstt im Rathaus Reken ihre Werke an die Wände hängten.

Madelene Andt, Viola Daume, Maike Füllbier, Lena Kleinsz, Maren Krauße, Anna Lensen, Marie Müller, Nike Nienhaus, Sandra Scholtyssek und Jana Sziesze hatten vorher noch eine Abiturklausur geschrieben und sich beeilt, zum Rathaus zu

kommen.
Kunstlehrerin Christiane Schmandt beriet beim Aufhängen mit Rat und Tat: „Hier lernen die Schülerinnen endlich noch einige Regeln zur Hängung. Nicht alle Bilder mit Kreis drin auf eine Stelle platzieren, die Farben wechseln und auf die Abstände achten“, weist sie ihre Truppe an.

Alle rund 30 Kunstwerke waren im Unterricht unter dem Thema „Ich unverwechselbar im Bild – im Bild unverwechselbar Ich“ über acht Wochen entstanden. Auf dicken Malpappen hatten die Schüler im Duktus von Jackson Pollock und Emil Schumacher verschiedene Techniken ausprobiert, Farbe getropft, gemalt, Materialien geklebt, immer wieder übermalt und verzerrt.

„Die Jungen sind sogar mit ihren Autos über die Bilder gefahren, um Reifenspuren zu hinterlassen. Ihre individuelle Note“, erzählt die Kunstlehrerin. Auch abstrakter Expressionismus werde nicht eben mal so hin gekleckst, erklärt Christiane Schmandt: „Die Frage war ja: Wie bringe ich mich in das Bild mit ein? Und die größte Schwierigkeit – wie bei vielen Künstlern: Was mache

ich mit der großen weißen Fläche, die vor mir liegt? Es war sehr prozesshaft. Eins ergab sich aus dem anderen. Aus dem Sammelsurium wurde endlich ein gesteuertes Bild.“

Die Arbeiten flossen in die Kunstzensur ein, dennoch fühlte sich niemand unter Leistungsdruck gesetzt, erklärten die Schülerinnen. Anna will ihr Bild nicht hergeben: „Das passt gut bei uns rein, das will ich behalten und ich stehe auch zu dem Bild.“ Jana ergänzt: „Ich male öfter zu Hause, dennoch war das hier ein schwieriger Prozess.“


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