28.01.2016

Schüleraustausch in der Bretagne/Frankreich

Mein Gegenbesuch ….

Ich heiße Leonie Schubert, bin mittlerweile 14 Jahre alt und gehe in die 8. Klasse des Gymnasiums der Mariannhiller Missionare in Maria–Veen.

 

Bereits im Mai 2015 war der Franzose Romain Selschotter für drei Monate in Deutschland. Von den drei Monaten war er insgesamt 8 Wochen bei mir und meiner Familie zu Gast. Diese Verbindung kam durch den Verein Partnerschaftsbegegnung Lette-Plerguer sowie die Französischlehrerin an unserer Schule, Frau Reuver, zustande.

 

Die Eltern von Romain besuchten uns in dieser Zeit zweimal, so dass ich die Eltern auch schon mal kennenlernen konnte.

 

Schnell war klar, dass irgendwann auch mein Gegenbesuch stattfinden sollte. Nach vielen Überlegungen stand endlich der Termin fest. Vom 30. Oktober 2015 bis einschließlich

28. November 2015 fuhr ich in die Bretagne.

 

In der Nacht des 29. Oktober 2015 starteten meine Eltern und ich mit dem Auto Richtung Bretagne. Nach fast 9 Stunden Autofahrt kamen wir endlich in Mont-Dol, einem kleinen Ort, an.

 

Ich war natürlich sehr aufgeregt, aber auch froh, dass ich die Familie schon kannte. Es war ein herzliches Willkommen heißen. Am Abend besuchten wir ein typisches französisches Restaurant in Cancale. Cancale ist bekannt für seine Meeresfrüchte. Das Restaurant war ein kleines uriges Lokal. Wir wurden sofort als „les Amis d´Allemagne“ begrüßt. Das hat mir gut gefallen und es hat mich auch sehr fasziniert, wie freundlich und offen die Bretonen sind. Natürlich habe ich auch die Meeresfrüchte, insbesondere eine Auster probiert. Nun gut: Das bleibt wohl auch meine einzige Auster ….

 

 

 

Am Montag ging dann sofort die Schule los. In der Zeit während meines Austausches besuchte ich das Collège-Lyceé St. Magloire in Dol, und zwar die Klasse 3ème B. 

 

 

 

Die ersten paar Tage waren sehr ungewohnt für mich. Ich wurde aber sehr herzlich und offen aufgenommen. Auch die Deutschlehrerin, Madame Leroy, war sehr nett und hat mich sofort in den Unterricht mit eingebunden. Anfangs habe ich mich noch nicht so richtig getraut, einfach darauf loszureden. Ich habe aber sehr schnell Kontakt zu den anderen Mädchen aus der Klasse von Romain bekommen, so dass dann die Kommunikation einfach und lockerer erfolgt ist.  

 

Der Unterricht in Frankreich ist ganz anders als hier an meiner Schule. Die Schule fängt um 08:30 Uhr an und endet meistens um 16:45 Uhr. Es gibt eine sehr lange Mittagspause von 1,5 Stunden. Nachmittags blieb fast nie Zeit, sich mit Freunden zu treffen.

 

Ich habe Klassenarbeiten mitgeschrieben und mich auch bei bestimmten Fächern in den Unterricht mit einbringen können. Physik und Chemie sind mir jedoch schwer gefallen, da es sehr viele Vokabeln gibt, die ich nicht kenne. Bei Schwierigkeiten hatte ich immer die Möglichkeit, mich an die Lehrer, insbesondere Madame Leroy, die Klassenkameraden sowie an meine Gastfamilie zu wenden.

 

Auf dem Schulhof war ich mit den Mädchen aus meiner Klasse zusammen. Ich lernte so auch noch andere Schüler kennen. Mit einigen von ihnen habe ich immer noch Kontakt. Mit einigen von ihnen verstehe ich mich so gut, dass daraus Freundschaften  entstanden sind.

 

 

Auch bei meiner Gastfamilie habe ich mich sehr wohl gefühlt. Allerdings ist es in Frankreich auch anders als hier bei uns. Die Eltern gehen meistens Vollzeit arbeiten, so dass sie ihre Kinder erst gegen Abend sehen. So ist es auch bei der Familie Selschotter. Die Eltern sind beide Tierärzte und haben oft sehr lange gearbeitet. Die Mutter hat mich oft in die Tierarztpraxis mitgenommen.  

 

Wir haben auch oft Freunde der Familie besucht. Die kamen nicht nur aus Frankreich, sondern auch aus anderen Ländern. Das waren sehr lustige und kommunikative Abende.

 

An den Wochenenden haben wir sehr viel unternommen. Wir sind z.B. zu Mont St. Michel gefahren. Das ist eine Kathedrale, die hoch oben auf einem Berg steht. Dieser Berg befindet sich wiederum auf einer Insel. Der  Mont St. Michel ist die drittgrößte Touristenattraktion in Frankreich.

 

Die Orte Cancale und Saint-Malo sowie Dol sind sehr schön. Auch der berühmte Markt in Dol ist eine Reise wert. Dort kann man alles probieren und viele kulinarische Köstlichkeiten entdecken. Ich habe Gallette probiert, das sind Buchweizenpfannkuchen gefüllt mit Eier, Käse und Schinken. Auch Kouign Amann, ein Butterkuchen, ist sehr lecker. Die Mutter von Romain hat mir zwei Kuchen bereits wieder nach Deutschland geschickt.

Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr viele Eindrücke mit nach Deutschland genommen und viele Erfahrungen gesammelt habe. Der Abschied ist mir sehr schwer gefallen. Aber das Angebot der Familie Selschotter, dass ich jederzeit wiederkommen kann, habe ich sofort angenommen. Auch Romain hat angefragt, ob er uns nicht 2016 besuchen darf. Natürlich darf er!

 

Leonie Schubert


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