25.09.2018

Eine verbindende Vielfalt

Das alljährliche Schulfest am vergangenen Samstag bot wieder sportliche Spannung, kreative Aktionen und leckere Speisen - für einen guten Zweck.

„Morning tru(e)!" - riefen einander die Menschen in der Klosterkirche am Samstagvormittag fröhlich zu. Mit dieser gemeinsamen Begrüßung – frei übersetzt: Dies soll für dich ein wirklich guter Morgen werden! – begann das Schulfest der Mariannhiller Missionare am 22. September.

Es wurde nämlich mit einem Gottesdienst der Mariannhiller Missionare eröffnet. Pater Arnold, der eigentlich in Papua-Neuguinea wohnt und wirkt, war extra angereist und führte aus seiner aktuellen Heimat gleich dieses Ritual ein, ohne das dort „kein Gottesdienst richtig beginnen kann". In seiner Predigt gab der Missionspater den Messbesucherinnen und -besuchern einen anrührenden und teilweise auch erschütternden Einblick in das Alltagsleben, mit dem die Mariannhiller in dem Inselstaat konfrontiert werden. Dies illustrierte er mit verschiedenen Gegenständen – einem Spiegel, einer Dose, einem (Spielzeug-)Revolver und einem Schulbuch, in das ein 10-Euro-Schein hineingelegt war. Die Zuhörer hörten von jungen Menschen, die früh Erfahrungen mit Gewalt und Korruption machen. Pater Arnold leitete aus jeder Geschichte auch etwas für den Alltag der Schülerinnen und Schüler in Maria Veen ab: Großzügigkeit, der Einsatz für Gerechtigkeit und für Schwache, das Stehen zu den eigenen Überzeugungen und zum eigenen Glauben seien wichtig für das Zusammenleben auch hier. Auch dass es ein Geschenk sei, lernen zu können und zu dürfen, hob der Pater mit Blick auf seine Missionsarbeit hervor, denn dort hätten viele Kinder eben nicht die Möglichkeit, Schule und Wissenserweiterung zu erleben.

 

Der Erlös des der Messe folgenden Schulfests wird für die Mission verwendet und soll eben da zur Verminderung der im Gottesdienst geschilderten Missstände verwendet werden. Einen Schwerpunkt bildet dabei das Projekt der Mariannhiller Missionare für Straßenkinder in Papua-Neuguinea.

Und dafür hatten sich alle Schulklassen mit ihren Ständen mächtig ins Zeug gelegt. Eine solche Vielfalt an Möglichkeiten für Spiel, Kraft und Geschicklichkeit hatte es bisher selten gegeben. Man konnte sich zum Beispiel im Zielen und Treffen versuchen – mal mit Bällen und Luftdruck-Korkengewehren auf Dosen, mal mit Fußbällen auf eine überdimensionale Zielscheibe, mal im Stil von Wilhelm Tell mit Armbrüsten auf - nein glücklicherweise nur auf einen Holzvogel. Andernorts konnte man sein Geschick beim Minigolf, beim „heißen Draht" oder beim Bottle-Flip beweisen. Oder man konnte sich beim „Menschenkicker" genauso auspowern wie in riesigen „Bubble-Balls". Besucher mit geübtem Blick hatten die Möglichkeit, Gummibärchen in einem Glas zu schätzen. Und reine Glücksritterinnen und Glücksritter konnten das Schicksal – natürlich – am Glücksrad herausfordern. Fußballbillard, Parkour in der Sporthalle, eine Kettcar-Rennstrecke, sogar ein kleines „Kino" mit Popcorn – die Möglichkeiten für die Besucherinnen und Besucher nahmen kein Ende.

 

Für das Auffüllen des Kalorien- und Energiespeichers waren ebenfalls zahlreiche Stände zu finden: Erbsensuppe, Pommes Frites, Waffeln, Zuckerwatte ... oder lieber entspannt einen Kaffee in der Mensa in Gesellschaft eines attraktiven Kuchenstücks genießen – alles war beim Schulfest möglich. Hier und andernorts engagierten sich auch viele Eltern der Schülerinnen und Schüler. Ihnen ein besonderer Dank, denn ohne sie wäre ein solch vielfältiges Schulfest so nicht möglich!

Ein weiterer Programmpunkt war der sportliche Wettbewerb. Die Schülerinnen und Schüler der fünften bis siebten Klassen maßen sich auf dem Sportplatz in spannenden Staffelläufen. Die Läufe ihrer Stufen gewannen jeweils Staffeln der 5b, 6c und 7a. Schulleiterin Sigrid Kliem ließ es sich nicht nehmen, die Läufe mit viel Verve zu kommentieren. Ob sich hier eine zweite Karrieremöglichkeit, z. B an der Seite von Bela Rethy, eröffnet?
Einen harten, aber fairen Kampf lieferten sich auch Lehrer und Eltern beim Fußball. Die Pädagogen mussten sich schließlich den Vätern und Müttern der SchülerInnen mit einem knappen 1:2 geschlagen geben. Immerhin versenkte Herr Dahl nervenstark wie immer einen Handelfmeter zum Ehrentreffer. Nach Spielschluss trauerte Pater Thomas noch lange seinen vielen vergebenen Chancen hinterher.

 

Wer noch zu Hause etwas vom Schulfest haben wollte, konnte beim „Bauernmarkt", beim Bücherstand oder beim traditionellen Flohmarkt fündig werden. Sogar ein kleiner Kunstmarkt war aufgebaut, und natürlich hatte auch der Freundeskreis der Mariannhiller Missonare einen Stand in den Gängen des Klosters.

Beim Nachhauseweg hatte dann vielleicht sogar der eine oder andere Gast den Beschluss gefasst, dem Förderverein der Schule beizutreten, um im kommenden Jahr eine noch schönere Schule vorzufinden? Denn auch dieser war mit einem Infotisch auf dem Fest präsent und berichtete von seinem Engagement.

 

Etliche ehemalige Schülerinnen und Schüler blieben aber auch noch mit ihren „alten" Lehrerinnen und Lehrern bis in den späten Abend vor Ort. Denn nach dem Schulfest begann noch das gemütliche Beisammensein der alten Abiturjahrgänge, bei dem man in Erinnerungen an die frühere Schulzeit schwelgte.

Das Schulfest zeigte in seiner ganzen Vielfalt, wie viele Menschen sich mit der Schule verbunden fühlen - und wie die Schule auch durch den Schulträger mit der "weiten Welt" verbunden ist. Am Ende hätte man sich, um den Tag vollends abzurunden, eigentlich noch verabschieden müssen mit den Worten: "School party tru(e)!"

Vielen Dank allen Helferinnen und Helfern! Wir sehen uns spätestens im nächsten Jahr wieder, beim Schulfest am 21. September 2019!

(Fotos: M. Küppershaus)

 

Über das Schulfest wurde auch in der Borkener Zeitung berichtet sowie auf der Seite reken.de


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