23.09.2019

Feiern - und helfen als Teil einer „Menschheitsfamilie“

Das Schulfest des Gymnasiums der Mariannhiller Missionare brachte nicht nur Spielspaß, Möglichkeiten zum Stöbern und viel Raum für Begegnung. Letztendlich ging es um wichtige Hilfsprojekte des Schulträgers in Afrika, denen der Erlös der Veranstaltung dienen soll.

Das Wetter meinte es gut mit dem GMV am Samstag, dem 21. September: Mit spätsommerlichen Bedingungen hatte das traditionelle Schulfest einen idealen Rahmen für sein vielfältiges Programm. Die „Schattenseiten" des Klimas bzw. des Klimawandels griff Pater Thomas im Gottesdienst auf, mit dem das Fest eröffnet wurde. Hier stellte der Mariannhiller Missionar das Projekt vor, das mit dem Erlös des Schulfestes gefördert werden soll. Denn das Fest ist kein Selbstzweck, sondern soll dazu dienen, gerade dort Hilfe zu ermöglichen, wo die Ausgangsbedingungen viel ungünstiger sind als hierzulande. „Ihr seid hier die Ausnahme, wenn man sich die gesamte Welt anschaut", so verdeutlichte Pater Thomas den SchülerInnen und allen anderen Gottesdienstbesuchern mit Blick auf die komfortablen Lebensumstände in Deutschland. In Ostafrika beispielsweise seien die Massai durch den ausbleibenden Regen gezwungen, ihren nomadischen Lebenswandel aufzugeben und sesshaft zu werden. Doch auch die festen Wasserstellen böten nur eine unzureichende Versorgung. „Wir Mariannhiller Missionare haben in Afrika viel Spannendes gesehen, aber es gab auch einen Ort, wo wir geweint haben. Nämlich, als wir das verschmutzte Wasserloch in Alou (bei Kidoka in der Region Dodoma) gesehen haben." Unter eigentlich unzumutbaren Bedingungen müssen dort an einer Stelle die Menschen der Umgebung sich selbst, ihr Vieh und ihre Pflanzen mit diesem trüben und schmutzigen Wasser versorgen. „Jeder hat das Recht auf sauberes Wasser!" Daher, so Pater Thomas, hätten die Schulträger des Gymnasiums ein aufwändiges Brunnenbauprojekt ins Leben gerufen, „damit das, was mit Tränen begonnen hat, sich zu Freudentränen wandelt."

Ein eindrucksvoller Ansporn für die gesamte Schulgemeinschaft, gemeinsam viel Geld für das Projekt zu sammeln. Und so erwarteten die Gäste wieder traditionell bewährte Stände wie der alljährliche Flohmarkt, der Bücherflur oder das Angebot des Mariannhiller-Freundeskreises. Daneben platzierten sich die vielfältigen Aktionen der Schulklassen, die zeigten, wie kreativ und engagiert SchülerInnen und Lehrerschaft – und auch die Eltern – für den guten Zweck dabei waren: Ponyreiten, Looping-Louie in Riesenformat, Surfbrett reiten, Kettcar-Rennen, Dartspiel, Geisterbahn ... die Angebotspalette nahm kaum ein Ende. Besonders mutige Lehrerinnen und Lehrer stellten sich beim Schwammwerfen als Zielscheibe zur Verfügung, und natürlich ließen es sich viele aus der Schülerschaft nicht nehmen, sich einmal auf ganz spezielle Art für die gemeinsame Schulzeit zu „bedanken". Doch bei diesen sonnigen Bedingungen hielt sich der „Schaden" glücklicherweise in Grenzen.

Wie jedes Jahr konnte auch der Kalorienverlust an vielen Stellen schnell wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, ob beim Bauernmarkt, am Pommesstand bzw. mit Erbsensuppe eher herzhaft oder mit Crépes, Waffeln, Popcorn und alkoholfreien Cocktails eher in süßer Ausführung. Auch das Café bot wieder eine breite Palette gespendeter Kuchen an, sodass man im idyllischen Klosterhof einen gemütlichen Plausch mit alten oder neuen Schulbekannten pflegen konnte. Natürlich war auch der Förderverein der Schule präsent, um über sein wichtiges Engagement an der Schule zu informieren.

Viele aus der Schulgemeinschaft hatten auch den Drang nach sportlicher und künstlerischer Betätigung: Auf der Aschebahn wetteiferten die Schulklassen beim Staffellauf miteinander, und danach lieferten sich Lehrer- und Elternschaft einen entschlossenen, aber fairen Kampf auf dem Fußballfeld. Dank zwei Treffern von Marius Dahl, der damit quasi sein Pflichtpensum als Sportlehrer ablieferte, hatte das LehrerInnenteam am Ende die Nase vorne. Für den künstlerischen Aspekt (neben den Dribblings und Übersteigern auf dem Bolzplatz) sorgte beim Fest das Schulorchester. Die etwa 30 Schülerinnen und Schüler bilden eigentlich sogar zwei Orchester, nämlich das Vororchester (Klassen 6 und 7) und das Hauptorchester (ab Klasse 8). Ihr umjubeltes und vielseitiges Konzert in der Aula mit insgesamt sieben Stücken mündete schließlich im gemeinsamen Finale mit dem modernen Klassiker „Smoke on the Water", sodass die Besucher beschwingt zurück auf den Schulhof kamen, vielleicht um dort in ganz neue Welten einzutauchen.

Denn eine spektakuläre Neuigkeit hatte sich als „Eyecatcher" im wortwörtlichen Sinn auf dem Schulhof platziert: beim Ausstellungscontainer „Apokalypse Münsterland" konnten die Besucher virtuell erfasste Objekte aus 28 Museen des Münsterlandes dreidimensional erfahren und erleben. Mit VR-Brille begab man sich an faszinierende neue Orte. Per Abstimmung der Museumsbesucher waren jeweils die beliebtesten Ausstellungsstücke gewählt worden, die dann Studierende der Fachhochschule Münster eingemessen, in 3D ausgedruckt und in der mehrdimensionalen Ausstellung aufbereitet hatten. So war es zum Beispiel auf dem Schulfest möglich, im virtuellen Raum einem Mammut zu begegnen, einen Tretbohrer auszuprobieren oder gar, auf Zwergengröße geschrumpft, in einem Puppenhaus herumzutoben. Ein tolles und ganz besonderes Erlebnis an diesem Tag, welches die Gemeinde Reken extra für unser Schulfest gebucht und zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank dafür!

Für die Besucherschaft bot das Fest also den ganzen Tag über zahllose Attraktionen. Und auch am Abend ging es weiter, schließlich stand hier das Treffen mit vielen ehemaligen SchülerInnen an, die bei Grillgut und Kaltgetränken Gegenwart und Vergangenheit Revue passieren ließen.

Das Schulfest am Gymnasium der Mariannhiller Missionare war wieder ein toller Höhepunkt im Schulleben und zeigte, wie wichtig solche Möglichkeiten der Begegnung sind. Und wie bedeutend für die Schulgemeinschaft auch der „Blick über den Tellerrand" ist, um sich zusammen mit dem Schulträger auch als Teil einer weltweiten solidarischen „Menschheitsfamilie" zu begreifen.

(Fotos: Luca Süß (7b), M. Dahl, R. Elfering, D. Polreich, S. Vogt, P. Th. Winzenhörlein)

 

Hier ein Bericht über das Schulfest auf reken.de mit weiteren Fotos.

Hier ein Bericht auf reken-erleben.de mit einigen Detailfotos aus dem Apokalypse-Container.

 

 


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