25.05.2020

Rückblick: Exkursion der Oberstufe zum LWL Museum der Kunst in Münster

Am 22.01.20 - lange vor dem Corona-Lockdown - fuhren die Kunstkurse der Q1 und Q2 zur sehenswerten Turner-Ausstellung.

Es war noch recht dunkel, als sich die Schüler der Kunstkurse zur Fahrt nach Münster ins LWL-Museum an den Bussen trafen. Nach Feststellung der Vollzähligkeit konnte es auch schon losgehen. Zu Beginn der Busfahrt herrschte unter den Schülern noch eine gewisse Müdigkeit und eine trübe Stimmung, welche durch das typische Januarwetter, mit Nebel und ein wenig Nieselregen, der uns noch den ganzen Tag begleiten sollte, unterstützt wurde. Die Fahrt verging recht langsam, aber als die letzte Reihe nach gut 20 Minuten eine Musikbox anstellte, verging die Zeit etwas schneller. Angekommen in Münster, musste noch eine kurze Strecke zu Fuß zurückgelegt werden, bevor wir am Museum waren.

Da nicht alle Teilnehmer zeitgleich das Museum besuchen konnten, wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Die Gruppe, zu welcher ich gehörte, bekam zuerst die Möglichkeit, Münster zu erkunden. Auf Empfehlung von Frau Schmandt entschlossen wir uns zuerst, den Münsteraner Markt in Augenschein zu nehmen. Dies nutzten viele unserer Gruppenmitglieder, um ein zweites Frühstück zu sich zu nehmen.

Die restliche Zeit nutzten wir, um eine Aufgabe zu erledigen, welche Frau Schmandt uns bereits in der letzten Schulstunde aufgetragen hatte. Wir machten einige Selfies mit Plastiken in der Münsteraner Innenstadt.

Dann wurde es für uns auch schon Zeit, mit unserer Führung im Museum zu starten. Ursprünglich war geplant, durch die Turner-Ausstellung geführt zu werden. Aufgrund der vielen Besucher machten wir einen „geschichtlichen Umweg" und hatten die Möglichkeit, verschiedene Bilder aus der Barockzeit und Renaissance anzuschauen. Diesen Umweg nutzte einer der Teilnehmer dazu, Kontakt mit dem Sicherheitspersonal aufzunehmen. Er war nur einen Schritt davon entfernt, den Messias auf seinem Weg nach Golgatha ein weiteres mal zu Fall zu bringen. Er hatte beinahe das Werk eines unbekannten Meisters aus Schöppingen zum Thema Kreuzweg übersehen. Nach zwei weiteren Ausstellungsräumen konnten wir auch ein Selbstporträt des Malers Thorsten Brinkmann bewundern.

Die Museumsführerin brachte uns zum Nachdenken, indem sie uns vor die Frage stellte, wen oder was wir in dem Bild des Malers erkennen. Ohne zu wissen, dass es sich um ein Selbstporträt des Künstlers handelt, hatten wir eher den Eindruck, auf ein weißes Kleid mit unbekanntem Inhalt zu schauen. Später erfuhren wir, dass es sich hierbei um den Künstler selbst handelt. Des Weiteren konnten wir einige Bilder der Künstlerfamilie tom Ring aus Münster begutachten.

Direkt im Anschluss hatten wir endlich die Möglichkeit, die „Turner-Ausstellung" zu besuchen. Dazu war ein Audiogerät von Nöten zur verbesserten Verständigung mit der Museumsführerin. Beeindruckend war die Genauigkeit und die Nähe zur Realität seiner gezeichneten Bilder. Über die Audiostimme erfuhren wir viel über William Turners Leben und sein Schaffen. Viele Teilnehmer, denen William Turner nur als Akteur aus dem Film „Fluch der Karibik" bekannt war, konnten nun ihr geschichtliches Wissen um das Leben eines Malers aus der Epoche der Romantik erweitern. Wo Film und Kunstgeschichte sich am Ende aber wieder getroffen haben, ist die Unsterblichkeit. Die Filmfigur William Turner auf dem Geisterschiff ist zur Unsterblichkeit verdammt. Der Maler William Turner ist es durch seine Werke und das, was er im Leben erreicht und erschaffen hat.Nicht zuletzt ist auch der Museumsführerin zu danken, welche durch ihre kurzweilige Art des Vortrages dazu beitrug, dass viele der Teilnehmer ungläubig auf die Uhr schauten, als unsere Reise durch die Kunstgeschichte endete.

Nach einer kurzen Stärkung in der Innenstadt traten wir die Heimreise an. Auch auf der Rückreise konnte man feststellen, dass das Thema Kunst in den Köpfen der Schüler immer noch präsent war. Alle freuten sich über diesen gelungenen Schultag.

Geschrieben aus der Sicht von Luca Sondermann, Q1


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