03.03.2023

Gedenken an Pater Engelmar Unzeitig

Anlässlich des Todestags von Engelmar Unzeitig wurde an den Mariannhiller Pater erinnert.

Vor 78 Jahren starb am 2. März 1945 Pater Engelmar Unzeitig im Konzentrationslager Dachau. Die Mariannhiller Missionare gedenken dieses Ereignisses jedes Jahr in Gottesdiensten, so auch 2023 am 2. März um 19 Uhr in die Marienkirche in Maria Veen. 

Aufgrund des besonderen Datums hatte zudem der Religionskurs der Klasse 7a einen Text formuliert, der an den Pater der Mariannhiller Missionare erinnert. An seinem Todestag trugen zum Unterrichtsbeginn einige Schülerinnen und Schüler diesen als Morgenimpuls durch die Mikrofonanlage der Schule vor. Allen am GMV wurde so das besonderes Schicksal Pater Engelmars vor Augen geführt - auch als Beispiel dafür, wie wichtig Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber Notleidenden sind.

Vielen Dank an die Siebtklässler*innen und an Herrn Rößing für die Aktion!

Hier der Wortlaut der Durchsage:

 

Liebe Schülerinnen und Schüler!

Heute ist der 2. März und ihr fragt euch jetzt vielleicht: Was ist daran so besonders? Reisen wir mal 2 Jahrzehnte zum Seligsprechungsprozess Pater Engelmars. Am 24. September 2016 endete dieser Prozess und Pater Engelmar wird letztlich seliggesprochen. Um das kurz zu erklären: Eine Seligsprechung ist die Vorstufe zur Heiligsprechung. Danach folgt nur noch der Heiligsprechungsprozess.

Aber was hat Pater Engelmar eigentlich mit uns zu tun? Zuerst mal gehört er zu den Priestern der Mariannhiller Missionare, die ja unser Schulträger sind. Aber es ist nicht nur das: Er stand vor einer riesigen Herausforderung, die wir uns kaum vorstellen können. Während es bei vielen von uns eher um die Herausforderungen mit Hausausgaben, Streit mit den Eltern oder Geschwistern geht, oder um die Frage, wer bei Regen mit dem Hund rausgeht, musste Engelmar eine Entscheidung treffen, die ihn sein Leben kosten konnte.

Als die Hitlerjugend ihm verfängliche Fragen stellte, die er ehrlich als Christ beantwortete, wurde er inhaftiert und in ein Konzentrationslager gebracht. Während seiner Zeit im KZ herrschte dort eine der tödlichsten Infektionskrankheiten, namens Flecktyphus. Eine Frage ließ ihn nicht los: Sollte er den Kranken Beistand leisten und sich dadurch möglicherweise selbst infizieren, oder sollte er seinen Missionarstraum weiter folgen?

Seine Entscheidung folgte, denn sein Antrieb lässt durch seine Worte fassen: "Die Liebe verdoppelt die Kräfte". Er half den Kranken, er folgte dem Ruf Gottes. Kurz darauf starb er im Jahr 1945 an Flecktyphus als Engel von Dachau.

Wir wissen, es ist schwer. Aber versucht mal, seine Entscheidung nachzuvollziehen. Hättet ihr vielleicht auch so selbstlos gehandelt?

Ihr werdet diesen Beitrag wahrscheinlich morgen oder übermorgen vergessen haben, aber wir würden uns wünschen, dass ihr euch hin und wieder Pater Engelmars Motivation und Hilfsbereitschaft zu Herzen nehmt und in manchen Situationen das Wohl anderer über das eure stellt.

Für alle Interessierten: Heute Abend findet um 19:00 Uhr in der Kirche St. Marien ein Gottesdienst zum Gedenken an Pater Engelmar statt.

Wir wünschen allen noch einen schönen Schultag. 

Eure 7a

 


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