Abiturfeier: "Zeitreise“ zurück und Blick in die Zukunft
Am 29. Juni wurden die Abiturientinnen und Abiturienten feierlich verabschiedet.Am 29. Juni fand am Gymnasium in Maria Veen die feierliche Verabschiedung des Abiturjahrgangs statt. Dem Auftakt mit einem Gottesdienst folgte die Zeugnisvergabe in der Aula der Schule. Der Tag wurde beschlossen mit dem „Abiball" in Gescher.
Unter dem Motto "Zeitreise" blickte Pater Thomas Winzenhörlein im Gottesdienst auf die vergangenen Jahre zurück, insbesondere auf das Jahr 2016, in dem die (meisten) Jugendlichen des Abiturjahrgangs auf das Gymnasium gekommen waren. Dies setzte er in Zusammenhang mit dem "Gleichnis vom Senfkorn" (Mt 13,31f.): Wie aus einem kleinen Samenkorn eine große Pflanze werde, so würde jeder und jeder weiter wachsen und reifen. Dabei würde man von vielen Menschen begleitet, die einem helfen, Werte und Überzeugungen vermitteln, auch einmal "in den Hintern treten" usw. Und auch Gott, so Pater Thomas, begleite einen. Er habe Talente und Fähigkeiten gegeben und könne helfen, diese zu entfalten und den eigenen Weg zu gehen. Mit Blick auf den vergangenen und den zukünftigen Weg notierten die Schülerinnen und Schüler dann Wünsche, Gedanken und Erinnerungen auf Zettel, die in einer "Zeitkapsel" auf dem Gelände der Schule vergraben werden.
In der Aula wurde der feierliche Anlass durch Ansprachen gewürdigt. Bürgermeister Manuel Deitert analysierte augenzwinkernd das Abiturmotto "AbiReal – wir waren auch nur zwei Minuten aufnahmefähig." (Anspielung auf die Social-Media-App „BeReal."): "Sie wollten damit bestimmt verdeutlichen, dass schon eine kurze Zeitspanne wichtige Entscheidungen für die Zukunft birgt. Also ein Plädoyer für Weltverbesserung!" Selbstredend ergänzte der Gemeindechef: „Für Ihre Zukunft finden Sie beste Bedingungen hier in Reken."
Schulleiterin Sigrid Kliem zeigte sich beeindruckt und dankbar angesichts des Engagements der Jugendlichen für die Schulgemeinschaft, besonders bei sozialen Projekten. Hier erkenne man die Grundhaltung der Schule: "Unser Glück und unser Erfolg sollten uns sozial verpflichten, anderen Menschen, denen es nicht so gut geht, zu helfen, sich selbst helfen zu können." Aber auch bei der "Bunten Schulnacht" sowie bei der Mottowoche mit „Rap-Battle" und vielen anderen Highlights habe man spüren können, wie wichtig es der Stufe gewesen sei, alle in der Schule mit einzubeziehen. Auch die schulische Leistung der Jahrgangsstufe imponierte der Schulleiterin: 24 der insgesamt 65 Abiturientinnen und Abiturienten haben ein "Einser"-Abschlusszeugnis. Sie dankte auch dem Orden der Mariannhiller Missionare, den Lehrkräften und besonders den Eltern und Angehörigen für die Unterstützung und gab dem Abijahrgang drei Lebensweisheiten mit auf ihre Reise.
Pater Hubert Wendl als Vertreter des Schulträgers, selbst gehandicapt durch einen kürzlich erlittenen Unfall und daher auf Krücken, nahm dies als Anlass für einen Ratschlag an die Jugendlichen für ihre Zukunft: "Man kann auf seinem Lebensweg auch einmal stürzen, man muss nur immer wieder aufstehen!"
Die Stufenleiter Raimund Elfering und Martin Trockel nahmen die in den letzten Jahren immer einflussreicheren Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz direkt in ihre Rede auf: Sie präsentierten ein Video, bei dem die KI sowohl den Inhalt der Rede als auch den Clip an sich selbstständig erstellt hatte. Die „künstlich generierten" Stufenleiter hielten somit eine „echt" wirkende, allerdings sehr unpersönlich-sterile Rede, die anschließend von den authentischen Lehrern kritisch kommentiert wurde. Fazit: KI fehlt die "Seele". Und die sei zentral, denn die Abiturientinnen und Abiturienten dürften "Mensch sein" – mit allen Stärken und Schwächen.
Für den Abiturjahrgang selbst ging schließlich Max Röschenkemper ans Rednerpult. Er erinnerte an prägende und lustige Erlebnisse, verteilte lässig und bissig Spitzen bezüglich der Arbeitshaltung seiner Stufe im Unterricht, der gegenseitigen (erlaubten und unerlaubten) "Hilfen" und resümierte dankbar gegenüber den Lehrern: "Sie haben wirklich aus ... Gold gemacht!"
Dies war das Startsignal für die ersehnte feierliche Überreichung der Abiturdokumente. In Gruppen kamen die Mädchen und Jungen nach vorne und präsentierten unter großem Applaus ihre "Reifezeugnisse".
Die ausgelassene Atmosphäre war sowohl beim anschließenden Empfang im Klostergarten spürbar als auch am Abend beim Abiball in Gescher. Dass dann auch die Fußballnationalmannschaft der Männer einen Erfolg verbuchen konnte, fachte die allgemeine Begeisterung noch weiter an. So tanzte und feierte der Abiturjahrgang zusammen mit der Schulgemeinschaft noch lange "völlig losgelöst" diesen schönen Abschluss der Schulzeit.