80 Schüler machen in Reken den Sozialführerschein
Ein Artikel in der Borkener Zeitung.BZ vom 23.11.2024
80 Schüler aus Reken erhielten jetzt ihren Sozialführerschein. Von Kindertagesstätten über Büchereien bis hin zu Sportvereinen und Senioreneinrichtungen - die Jugendlichen engagierten sich in verschiedenen Bereichen und sammelten Erfahrungen. Einige sind auch im Ehrenamt hängen geblieben. Gegenüber der BZ berichten sie von ihren Einsätzen.
MARIA VEEN. 80 Jugendliche der drei weiterführenden Schulen in Reken haben gestern ihren Sozialführerschein entgegengenommen. „Eine überragende Rekordzahl", stellte Bürgermeister Manuel Deitert fest. Vor einem Jahr waren es noch 65 Schüler der neunten Klasse, die an der Aktion für das Ehrenamt teilgenommen hatten. Die BZ hat einige Schüler über ihr ehrenamtliches Engagement befragt.
Von den 80 Schülern haben 26 in einem Kindergarten ihre sechs ehrenamtlichen Stunden geleistet. Marit Benson und Emma Nienhoff (beide 14 und vom Gymnasium der Mariannhiller Missionare) waren beide in Kindertagesstätten. „Das hat sehr viel Spaß gemacht", sagt Marit. Sie habe mit den Kindern gespielt, gemalt oder ihnen vorgelesen. „Die Kinder zeigen einem direkt, dass sie Spaß haben", ergänzt Emma. Aber sie könnten einen auch gut für sich vereinnahmen. Beruflich würden beide Schülerinnen allerdings nicht unbedingt in einer Kita arbeiten. Der Beruf der Erzieherinnen sei „anstrengend", stellt Marit fest.
„Es war sehr interessant, etwas über den ganzen Aufbau und die Organisation zu erfahren."
(Marta Kopperberg)
Auch Nic van Dunderen (14) wollte eigentlich seinen Sozialführerschein in einer Kita machen. Aber da habe er schon einmal ein Praktikum gemacht. Stattdessen wählte der Gymnasiast die Bücherei St. Heinrich in Groß Reken. Es mache Spaß, „mit Menschen zu agieren", stellt er fest. So viel Spaß, dass er auch nach dem Sozialführerschein dort weiterhin noch ein paar Stunden ehrenamtlich tätig ist. Und das trifft auch auf Marta Kopperberg (14) und Lennart Ehlers (14) zu, die ebenfalls in Büchereien tätig waren. „Ich lese gerne", sagt Lennart. Das ist wohl die erste Triebfeder für ein Engagement dort. Beide haben Bücher eingebunden und eingescannt oder die Leute bei der Ausleihe bedient. Es sei sehr interessant gewesen, „etwas über den ganzen Aufbau und die Organisation zu erfahren", sagt Marta. Und beiden haben die sechs Stunden so viel Spaß gemacht, dass sie auch jetzt regelmäßig in den Büchereien tätig sind.
Sportbereich ist sehr beliebt
Auch der Sportbereich ist beim Ehrenamt sehr beliebt gewesen. Verteilt auf verschiedene Vereine wurden dort insgesamt 17 Sozialführerscheine gemacht. Finn Freier (15) von der Sekundarschule Hohe Mark hat allerdings schon viel Vorbildung mitgebracht. Er hat sogar einen Trainerschein und ist als Fußballtrainer bei der JSG Lembeck/Rhade/Deuten aktiv gewesen. Und mit einem solchen Schein in der Tasche will er natürlich auch weiter aktiv bleiben.
Olivia Lemke (14) vom Gymnasium in Maria Veen hat sich für einen Einsatz in einer Senioreneinrichtung entschieden. Sie war in einer Tagesaltenpflege tätig. „Die Menschen haben ihr leid getan", stellt sie abschließend fest. Einen Beruf in diesem Bereich würde sie wohl nicht ergreifen. Jonas Pothmann (14) hat sich mit der jüngeren Generation beschäftigt. Im offenen Treff des Jugendhauses Lembeck hat er sich um jüngere Besucher gekümmert. Da er dort selbst auch Gast ist, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er dort auch künftig mal ehrenamtlich tätig wird.
Sozialführerschein 2024/25
Für den Sozialführerschein 2024/25 haben sich 80 Jugendliche vom Gymnasium der Mariannhiller Missionare, von der Sekundarschule Hohe Mark und von der Brückenschule angemeldet. Bei der Auftaktveranstaltung wurden den Jugendlichen der neunten Klasse verschiedene Ehrenämter vorgestellt, erklärt Linda Hesse. Die Schüler konnten daraus wählen, konnten aber auch eigene Ideen umsetzen. Die Freiwilligenagentur Reken, die auch an dem Sozialführerschein beteiligt ist, musste nur selten Jugendliche an Vereine vermitteln, sagt Dinah Spring von der Freiwilligenagentur.
Spring hat auch einige Zahlen der Aktion zusammengetragen. Von den 80 Schülern kamen 66 vom Gymnasium, neun von der Brückenschule und fünf von der Sekundarschule. Oft sind es Mädchen, die den Sozialführerschein machen. Bei Gymnasium und Brückenschule stellen sie jeweils zwei Drittel der Teilnehmer. An der Sekundarschule haben sich nur Jungs beteiligt.
Die Kinder- und Jugendarbeit ist mit 29 Einsätzen (davon 16 in Kitas) am stärksten nachgefragt. Auf den Sport verteilen sich die 17 Einsätze auf verschiedene Vereine. Auch der soziale Bereich ist stark vertreten: Zwölf Jugendliche haben ihren Einsatz in Senioreneinrichtungen geleistet, sechs in Büchereien. Ehrenamtlichen Einsatz in Vereinen für Tierwohl und Naturschutz gab es in elf Fällen. Und schließlich waren noch drei Jugendliche bei der Jugendfeuerwehr.